ERC Starting Grant
Der ERC Starting Grant ist ein Förderformat des Europäischen Forschungsrats, das sich an talentierte Nachwuchswissenschaftler:innen (2 bis 7 Jahre nach der Promotion) richtet, um ihr Potential als Arbeitsgruppenleiter:innen auszuschöpfen. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre und die Projekte werden von dem Nachwuchsforschenden und deren Team ausgeführt.
ERC Starting Grants der MIN Fakultät
Dr. Carolina Voigt (mit UHH als Partnerinstitution)
COLDSPOT
„Bisher wissen wir jedoch noch zu wenig über die natürlichen Treibhausgassenken in der Arktis sowie die komplexen biogeochemischen Mechanismen, die diese steuern“, erklärt Dr. Carolina Voigt. Mit ihrem Projekt „COLDSPOT“ möchte die Biogeochemikerin das ändern und wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Starting Grant gefördert, den sie mit dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), als Gastinstitution in Kooperation mit der Universität Hamburg eingeworben hat.
Sie werden hochauflösende, laserbasierte Messungen der CH4- und N2O-Aufnahme im Boden an Feldstandorten in Kanada, Grönland und Finnland durchführen, mit mikrobiellen Untersuchungen sowie statistischer Modellierung kombinieren und so von der mikrobiellen Skala über Boden- und Pflanzenprozesse bis hin zur Ökosystemebene arbeiten.
Dr. Raphaela Vogel (Start 2024)
ROTOR - Rain and cloud Organization in the Trades using ObseRvations and models
Dr. Raphaela Vogel aus dem Fachbereich Erdsystemwissenschaften erforscht die Rolle von Wolken im Klimasystem. Insbesondere will sie verstehen, was bei einsetzendem Regen in Wolken vor sich geht.
Dank neuer Verfahren können wir aus den Messdaten von Barbados Informationen über die Geschwindigkeit der Regentropfen ableiten, die sich im Augenblick der Messung über der Station Richtung Boden bewegen, und daraus auf ihre Größe schließenSignaturen dieser exotischen Materiephasen sind immer noch selten und beschränken sich vor allem auf fraktionale Quanten-Hall-Zustände, obwohl sie Prognosen zufolge auch in frustrierten Magneten auftreten sollen.
Das EU-finanzierte Projekt ROTOR wird neben der Neuinterpretation bestehender Daten auch versuchen, das vorhandene Wissen über die Physik der Wolken besser in Wettermodelle zu überführen.
Prof. Dr. Thomas Kupfer (Start 2023)
CompactBINARIES - Compact binaries as strong gravitational wave sources and progenitors of type Ia supernovae
Doppelsterne spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung massiver energiereicher Explosionen im Universum, den Supernovae.
Um zu erforschen, ob kompakte Doppelsterne aus weißen Zwergen die Basis für Supernovae sein könnten, müssen sie genauer verstanden werden. Kupfer und sein Team wollen daher mithilfe von Himmelsmusterungen tausende dieser Doppelsterne kartieren und untersuchen.
Die geeigneten Doppelsterne werden intensiv beobachtet, wofür neben dem Hubble Space Teleskop und den Großteleskopen der Europäischen Südsternwarte auch das TIGRE-Teleskop in Mexiko zum Einsatz kommt.
Das EU-finanzierte Projekt CompactBINARIES wird daran arbeiten, die Ursprünge von Supernovae besser zu verstehen.
Prof. Dr. Jakob Albert (Start 2023)
BioValCat - Enhanced Biomass Valorisation by Engineering of Polyoxometalate Catalysts
Dieses Projekt baut auf einer jüngsten und bahnbrechenden Entdeckung des PI im Bereich der homogen katalysierten, selektiven Biomasseverwertung auf.
Die Manipulation molekularer Katalysatoren wie Polyoxometallate (POM) in Lösung durch Veränderung der Lösungsmitteleigenschaften und der Gasatmosphäre stellt ein neues Paradigma für homogen-katalysierte Technologien zur Biomasseverwertung dar.
Das EU-finanzierte Projekt BioValCat zielt darauf ab, diese potenziell bahnbrechende Technologie zu einem industriell nutzbaren Biomasseverwertungsprozess zu entwickeln, indem die Grundlagen für einen skalierbaren, sicheren und wirtschaftlichen Prozess zur Oxidation von Biomasse zu wertvollen Carbonsäureestern geschaffen werden.
Prof. Dr. Tais Gorkhover (Start 2022)
HIGH-Q - Breaking resolution limits in ultrafast X-ray diffractive imaging
Tais Gorkhover, Professorin am Fachbereich Physik und assoziierte Wissenschaftlerin am Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ der Universität Hamburg, verwendet zur Beleuchtung ihrer Untersuchungsobjekte, zum Beispiel Nanopartikel, extrem kurze Röntgenblitze, die nur wenige Femtosekunden (also Billiardstelsekunden) dauern. Trotz erheblicher Anstrengungen konnte die räumliche Auflösung der aufgenommenen Bilder in den vergangenen Jahren jedoch nicht wesentlich über ein paar Nanometer hinaus verbessert werden. Das vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) mit einem sogenannten Starting Grant geförderte Projekt „HIGH-Q“ soll diese Grenze nun überwinden, indem bisher wenig erforschte Phänomene ausgenutzt werden.
Dr. Thore Posske (Start 2023)
Quantwist
Quantensysteme so verdrehen, dass sie insgesamt stabiler gegenüber äußeren Störungen werden und zukünftig als Bauteile von Quantencomputern dienen könnten: Das ist das Ziel von Dr. Thore Posske vom Fachbereich Physik der Universität Hamburg. Posske, der auch Young Investigator Group Leader im Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ ist, erhält dafür einen mit rund 1,5 Millionen Euro dotierten Starting Grant des Europäischen Forschungsrats für sein Projekt „QUANTWIST“.
Dr. Manuel Meyer (mit UHH als Partnerinstitution)
AxionDM - Suche nach dunkler Materie mit Axionen und axionähnlichen Teilchen im Labor und mit hochenergetischen astrophysikalischen Beobachtungen
Die Natur der dunklen Materie, die mehr als 80% des Materiegehalts des Universums ausmacht, ist nach wie vor unergründet.
Helle Axionen und axionähnliche Teilchen (ALPs) sind durchaus begründete Kandidaten für dunkle Materie, die durch ihre Oszillationen zu Photonen in Gegenwart von Magnetfeldern nachgewiesen werden konnten.
Hier werden ergänzende labor- und astrophysikalische Forschungen nach Dunkle-Materie-Axionen und ALPs vorgeschlagen, die mehr als 10 Größenordnungen möglicher Axionen- und ALP-Massen abdecken.
Die astrophysikalischen Erkundungen werden sich auf hochenergetische Gammastrahlen-Beobachtungen mit dem Fermi-Großflächenteleskop und aktuelle und zukünftige abbildende Luft-Cherenkov-Teleskope konzentrieren.
Dr. Manuel Meyer ist aktuell an der University of Southern Denmark .
Dr. Guillaume Salomon (Start 2020)
FLATBANDS - Exploring strong correlations in flat bands
Die Idee der Quasiteilchen ist ein wirksames Instrument, um Vorgänge in Vielteilchen-Quantensystemen zu beschreiben.
Quasiteilchen, die aufgrund einer Fragmentierung entstehen, sind sehr vielversprechend für die Entwicklung fehlertoleranter Quantencomputer.
Signaturen dieser exotischen Materiephasen sind immer noch selten und beschränken sich vor allem auf fraktionale Quanten-Hall-Zustände, obwohl sie Prognosen zufolge auch in frustrierten Magneten auftreten sollen.
Das EU-finanzierte Projekt FLATBANDS wird ein neuartiges Strontiumgasmikroskop entwickeln, um sowohl fraktionale Quanten-Hall-Zustände als auch hochgradig frustrierte Magneten zu untersuchen.
Prof. Dr. Eleanor Frajka-Williams (Verlängerung 2023)
Die beiden wichtigsten Lücken in unserem Verständnis der Meridionalen Umwälzzirkulation (MOC) sind: Wie Süßwasser die Regionen tiefer Konvektion erreicht und welche relative Bedeutung Süßwasser für Konvektion und Reststratifizierung hat. Numerische Simulationen liefern widersprüchliche Ergebnisse zu Süßwasserpfaden, und konvektive Parametrisierungen vernachlässigen kleinräumige Umschichtungsprozesse. Herkömmliche Beobachtungsansätze können die räumliche und zeitliche Variabilität dieser Prozesse nicht ohne übermäßige Kosten erfassen.
TERIFIC (2018-2025) geht diese Wissenslücken durch neue Beobachtungen an, indem es jüngste Fortschritte in der Kleinelektronik nutzt, um eine große Anzahl von Minidriftern auf den Schelfen Grönlands einzusetzen, und autonome Plattformen unter und an der Oberfläche einsetzt, um das Gleichgewicht der Prozesse zu charakterisieren Kontrolle der Konvektion und Neuschichtung. Prof. Dr. Eleanor Frajka-Williams möchte durch die Analyse dieser Beobachtungen grundlegende Fragen darüber beantworten, wie Süßwasser die Regionen tiefer Konvektion erreicht und beeinflusst, und eine kritische Grundwahrheit numerischer Simulationen dieser Prozesse für Klimamodelle ermöglichen.
Kürzlich an der UHH abgelaufene ERC Starting Grants
Prof. Dr. Michael Filarsky (jetzt Uni Tübingen)
MalSwitch - Uncovering the Mechanisms Behind Adaptive Gene Expression Switching in Malaria Parasites
Der malariaverursachende Parasit Plasmodium falciparum hat eine Strategie der klonal varianten Genexpression entwickelt, um wesentliche biologische Prozesse wie Antigenvariation und sexuelle Bindung während seiner anhaltenden Infektion des menschlichen Wirts im Blutstadium zu kontrollieren.
Die vererbbare epigenetische Stillegung der zugrundeliegenden spezialisierten Genfamilien stellt sicher, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine Teilmenge dieser Gene begrenzt exprimiert wird.
Das Umschalten der Expression einzelner klonal varianter Gene ermöglicht es dem Parasiten, sich schnell an Veränderungen in seiner Umgebung anzupassen, dem Immunsystem zu entgehen und seinen Zellzyklus auf die Entwicklung von mückenübertragbaren Gametozytenstadien umzustellen.
Dr. Christof Weitenberg (Start 2019)
ERC Starting Grant für das Projekt: ANYON (Engineering and exploring anyonic quantum gases)
Dr. Christof Weitenberg (Fachbereich Physik) erhält eine Förderung von rund 1.5 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren.
Damit will er spezielle Teilchen, die Anyonen, mit ultrakalten Quantengasen erforschen, um Erkenntnisse zum fundamentalen Verständnis der Anyonen zu gewinnen.
Dr. Franco Vazza (Start 2017)
ERC Starting Grant für das Projekt: MAGCOW (The Magnetised Cosmic Web)
Dr. Franco Vazza erhält eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre, um mit seinem Projekt den Ursprung und die Beobachtungssignaturen von extragalaktischen Magnetfeldern zu untersuchen und dabei moderne numerische Simulationen und Radiobeobachtungen zu vereinen.
Dr. Franco Vazza hat mittlerweile einen Ruf an der Universität Bologna angenommen.
Jun. Prof. Annalisa Bonafede (Start 2017)
ERC Starting Grant für das Projekt: DRANOEL (Deciphering RAdio NOn-thermal Emission on the Largest scales)
Jun. Prof. Annalisa Bonafede erhält eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre zur Untersuchung der in Galaxieclustern nachgewiesenen Radiostrahlung.
Mithilfe neuer Radio- und Röntgeneinrichtungen forscht das Projekt DRANOEL nach dem Ursprung, der Entwicklung und den Zusammenhängen der Radioemission in Galaxieclustern mit der Clusterdynamik.
Die Ergebnisse des Projekts sind für die miteinander zusammenhängenden physikalischen Disziplinen Kosmologie, Astroteilchenphysik und Plasmaphysik von Bedeutung.
Jun. Prof. Annalisa Bonafede hat mittlerweile einen Ruf an der Universität Bologna angenommen.
Dr. Irene Fernández (Start 2017)
ERC Starting Grant für das Projekt: FLUINEMS (Suspended Fluidic nanochannels as optomechanical sensors for single molecules)
Dr. Irene Fernández erhält eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre für ihr Projekt mit dem UKE zum Einsatz von Nanotechnologie in der Früherkennung von Krebserkrankungen.
Optische Nanosensoren in einen Chip sollen Tumormarker in einer Blutprobe bereits in sehr niedriger Konzentration erkennen und analysieren können. Die Methode wäre überall einsetzbar, kostengünstig und brächte schnelle Ergebnisse bei hoher Sensitivität.