Emmy Noether-Programm
Das Emmy-Noether-Programm von der Deutschen Forschungsgesellschaft richtet sich an Postdocs und befristet beschäftigte Juniorprofessor:innen zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere. Durch die 6-jährige Förderung sollen sich besonders vielversprechende Nachwuchswissenschaftler:innen mit der eigenverantwortlichen Leitung einer Arbeitsgruppe für eine Hochschulprofessur qualifizieren können.
Emmy Noether-Gruppen der MIN Fakultät
Dr. Jan-Torge Schindler (Start 2023)
"Quasare und supermassereiche Schwarze Löcher"
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe unter der Leitung von Dr. Jan-Torge Schindler am Fachbereich Physik der Universität Hamburg mit mehr als 1,5 Millionen Euro. Die Gruppe ist an der Hamburger Sternwarte angesiedelt und wird sich in den kommenden Jahren mit der Entstehung und Entwicklung von supermassereichen schwarzen Löchern im frühen Universum auseinandersetzen.
Dr. David Reutter (Start 2022)
"Topologische Quantenfeldtheorie in mehr als drei Dimensionen"
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Nachwuchsgruppe von Dr. David Reutter am Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg mit einer Million Euro. Der Wissenschaftler erforscht mathematische Theorien, die das Verhalten von Feldern in Räumen mit mehr als drei Dimensionen beschreiben.
Dr. Sven Möller (Start 2022)
"Vertexalgebren für 2- und 4-dimensionale konforme Feldtheorien"
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Nachwuchsgruppe von Dr. Sven Möller am Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg mit einer Million Euro. Der Mathematiker befasst sich mit Theorien, die an der Schnittstelle zur Teilchenphysik Wechselwirkungen zwischen den kleinsten Bausteinen der Materie beschreiben.
Dr. William Foster (Start 2021)
Dr. William Foster: „Ocean Life on the Brink: Quantifying the Collapse of Shallow Marine Ecosystems during the Permo-Triassic Climate Crisis“
Wie reagieren Meereslebewesen auf die Klimaerwärmung? Diese Frage ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus gerückt. Zum einen im Hinblick auf die Evolutionsforschung, zum anderen vor dem Hintergrund der Gefahr eines künftigen Massensterbens. Die Klimaerwärmung am Übergang zwischen Perm und Trias, die vor 252 Millionen Jahren stattfand und ein großes Artensterben auslöste, kann dabei helfen, die aktuelle Klimakrise und den Verlust an Biodiversität zu verstehen.
Um herauszufinden, welche Faktoren das Aussterben an der Grenze zwischen Erdaltertum und Erdmittelalter verursachten, wird die Emmy Noether-Gruppe neue, umfangreiche Daten sammeln. Mit deren Hilfe möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen, wie Meereslebewesen auf extreme Klimaveränderungen reagieren. Ziel ist es, die Erkenntnisse politischen Entscheiderinnen und Entscheidern zu vermitteln, um das aktuelle Massensterben einzudämmen.
Die Emmy Noether-Gruppe von Dr. William Foster wird bei der Arbeitsgruppe „Geologie im Erdsystem“ vom Prof. Dr. Jörn Peckmann am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) angesiedelt. Sie wird voraussichtlich zum 1. Januar 2021 starten und über sechs Jahre mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro gefördert.
Dr. William J. Foster studierte Physische Geografie (MPhysGeog) an der University of Hull und promovierte an der University of Plymouth. Nach einem „Geo.X Postdoctoral Fellowship“ an der Universität Potsdam arbeitete er als Postdoktorand an der University of Texas (USA) und als Assistant Professor in Paläobiologie am University College Dublin (Irland).
Dr. Georg Rohringer (Start 2019)
01. 08.2019 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Fachbereich Physik der Universität Hamburg, die verschiedene Theorien in der Festkörperphysik systematisch analysieren, zusammenfassen und verbessern möchte. Die Nachwuchsgruppe erhält für sechs Jahre eine Fördersumme von rund 1,2 Millionen Euro und startet ab August 2019 unter der Leitung von Dr. Georg Rohringer.
Prof. Dr. Gregor Kasieczka (Start 2018)
Suche nach versetzten Signalen zur Lösung des Natürlichkeitsproblems
22. August 2018 Prof. Dr. Gregor Kasieczka erhält den Emmy-Noether-Nachwuchspreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für sein Projekt: Suche nach versetzten Signalen zur Lösung des Natürlichkeitsproblems.
Kürzlich abgelaufene Emmy Noether-Gruppen
Dr. Belina von Krosigk (2019 - 2025)
27. Juni 2019 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine neue Emmy Noether-Gruppe am Fachbereich Physik der Universität Hamburg bewilligt. Das Team um Gruppenleiterin Dr. Belina von Krosigk wird ab Juli 2019 mithilfe unterirdischer Messungen und spezieller Detektoren nach Dunkler Materie suchen. Die neue Emmy Noether-Gruppe wird von der DFG für die kommenden sechs Jahre mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.
Dr. Belina von Krosigk hat einen Ruf am Karlsruher Institut für Technologie angenommen. Die Forschungen im Rahmen des Emmy Noether-Programms werden dort fortgesetzt.
Dr. Andreas Hinzmann (2016 - 2022)
Präzisionssuchen nach neuer Physik mit geboosteten Bosonen
2016 Dr. Hinzmann erhält den Emmy-Noether-Nachwuchspreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für sein Projekt: Präzisionssuchen nach neuer Physik mit geboosteten Bosonen.
Laufzeit: 01.02.2017 - 31.01.2022
Dr. Murad Alim (2016 - 2022)
Bausteine Physikalischer Theorien aus der Geometrie der Quantisierung und der BPS Zustände
2016 Dr. Alim erhält den Emmy-Noether-Nachwuchspreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für sein Projekt: Bausteine Physikalischer Theorien aus der Geometrie der Quantisierung und der BPS Zustände.
Förderung seit 2016
Dr. Henning Tidow (2013 - 2020)
Wie funktioniert der Calcium-Stoffwechsel in einer Zelle? 1,25 Mio. Euro für neue Emmy-Noether-Gruppe an der Universität Hamburg
31. Oktober 2013 Dr. Henning Tidow vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Hamburg wurde in das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen. Die neue Gruppe um Tidow wird mit mehr als 1,25 Millionen Euro für das Forschungsprojekt „Strukturelle Untersuchungen der Ca2+-gesteuerten Signaltransduktion und des Transports von Ca2+ durch biologische Membranen“ gefördert. Die Forschungsgruppe der Universität Hamburg will herausfinden, wie verschiedene Proteine, die Calcium durch die Zellmembran befördern, aufgebaut sind und reguliert werden.
Calcium ist bei Menschen, Tieren sowie bei Pflanzen maßgeblich für die Kommunikation zwischen den Zellen im Organismus. Calcium-Ionen wirken als Botenstoff zwischen den Zellen und sind für die sogenannte Signaltransduktion, also die Weiterleitung von Sinnesreizen und Nervenimpulsen, verantwortlich. Die Calcium-Konzentration muss in allen Organismen genau reguliert werden, denn Störungen führen zu zahlreichen Krankheitserscheinungen. Höher entwickelte Organismen besitzen deshalb in ihrer Zellmembran bestimmte Proteine, sogenannte Calciumpumpen und -kanäle. Calciumkanäle sind für den Transport des Calciums von außen in die Zelle verantwortlich, während Calciumpumpen Calcium aus der Zelle befördern. Bisher gibt es nur wenige Kenntnisse darüber, wie diese Calciumtransporter aussehen oder wie sie funktionieren. Ziel der Forschungsgruppe um Henning Tidow ist es, die Struktur, Funktion und Regulation der Calciumpumpen und -kanäle von verschiedenen Spezies – von einzelligen Parasiten bis zu Pflanzen und Säugetieren – zu untersuchen.
Die Ergebnisse können nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur Grundlagenforschung leisten; ein weitergehendes strukturelles Verständnis der Kontrolle der zellulären Calciumkonzentration wird zudem Auswirkungen auf das Verständnis anderer Prozesse in den Zellen haben. Die Forschungsergebnisse könnten somit auch bei der Bekämpfung von Krankheiten helfen, deren Ursache ein gestörter Calciumhaushalt im Körper ist. Die neue Gruppe um Henning Tidow nimmt zum 1. November 2013 ihre Arbeit auf. Es ist geplant, die Arbeitsgruppe in das derzeit im Aufbau befindliche Centre for Structural Systems Biology (CSSB) auf dem DESY-Campus zu integrieren.
Henning Tidow studierte Biochemie an der Universität Bayreuth und der University of California, San Diego. Er promovierte an der University of Cambridge zum Thema Struktur des Tumorsuppressors p53. Anschließend forschte er ein Jahr als Junior Research Fellow am Trinity College, Cambridge und weitere vier Jahre an der Universität Aarhus in Dänemark an Struktur und Funktion von P-type ATPasen.
Das Emmy-Noether-Programm ermöglicht besonders herausragenden Nachwuchswissen-schaftlerinnen und -wissenschaftlern, sich durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe für wissenschaftliche Führungsaufgaben zu qualifizieren.
Kontakt
Dr. Henning Tidow
Universität Hamburg
Institut für Biochemie und Molekularbiologie
Tel.: +49 40 42838-2841
E-Mail: henning.tidow@chemie.uni-hamburg.de
Dr. Julia Rehbein (2014 - 2020)
Was beeinflusst Verlauf und Ergebnis einer chemischen Reaktion? Mehr als eine Million Euro für neue Emmy-Noether-Gruppe an der Universität Hamburg
04. Juni 2014 Dr. Julia Rehbein vom Institut für Organische Chemie der Universität Hamburg wurde in das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen. Die Gruppe von Dr. Rehbein wird mit mehr als einer Million Euro für das Forschungsprojekt „Reaktionsdynamik in chemischen Transformationen kurzlebiger Intermediate“ gefördert. Das Forschungsteam will herausfinden, welche Faktoren und Mechanismen den Verlauf einer chemischen Reaktion und die daraus entstehenden Produkte beeinflussen.
Bei einer chemischen Reaktion ändern sich Molekülstrukturen, atomare Verbindungen lösen sich oder entstehen neu. Bekannt ist, dass Größen wie Kinetik (die Reaktionsgeschwindigkeiten), Thermodynamik (Lage des chemischen Gleichgewichtes, d.h. Verhältnis Ausgangsverbindung zu Produkt bei umkehrbaren Reaktionen) und die quantenmechanischen Tunneleffekte (Teilchen durchdringen Energiebarrieren, statt sie klassisch zu überwinden) Einfluss auf die Selektivität von chemischen Reaktionen haben, d.h. auf den Anteil, mit dem ein bestimmter Stoff gebildet wird. Darüber hinaus ist die Reaktionsdynamik, das ist die inter- und intramolekulare Bewegung der Reaktionspartner während der Bindungsreorganisation, in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt und wird Schwerpunktthema der Arbeitsgruppe sein. Das Verständnis dieser Parameter ist für die Herstellung chemischer Produkte von großer Bedeutung. Unter anderem wollen die Forscherinnen und Forscher deshalb bestehende Modelle unter Berücksichtigung der Reaktionsdynamik weiter entwickeln und damit die Vorhersage von Reaktionsverläufen verbessern.
Die Gruppe um Dr. Rehbein untersucht dafür u.a. die Vorgänge, die sich beim Aufbau von Terpenen abspielen. Terpene gehören zu den Naturstoffen und sind eine große Gruppe chemischer Verbindungen. Sie kommen u.a. als Pheromone bei Tieren und Pflanzen vor, sind aber auch in der Pharmazie oder als Agrarchemikalien von Bedeutung. Bekannte Terpene sind z.B. Pfefferminzöl oder die zur Krebsbehandlung verwendeten Taxane aus Eibenrinde, aber auch Polymere wie Kautschuk oder Isopren. Das Forschungsteam nimmt dabei besonders die kurzlebigen Intermediate in den Fokus, also Stoffe, die als Zwischenstufen bei chemischen Prozessen eine wichtige Rolle spielen.
Dr. Rehbein: „Unsere Grundlagenforschung ist interdisziplinär und berührt fachübergreifend nahezu alle Teildisziplinen der Chemie. Neben den experimentellen Aspekten hat auch die Berechnung computerchemischer Modelle einen großen Anteil an der Forschungsarbeit zur Aufklärung reaktionsdynamischer Einflüsse. An der Universität Hamburg ist das Forschungsumfeld für solche Projekte sehr gut.“
Julia Rehbein studierte Chemie an der TU Dresden und wechselte mit der Gruppe von Prof. Martin Hiersemann während der Promotion an die TU Dortmund.
Anschließend folgte eine dreijährige Forschungsarbeit im Bereich der Reaktionsdynamik bei Prof. Barry K. Carpenter an der Cardiff University. Ihr Forschungsprojekt „Reaktionsdynamik in chemischen Transformationen kurzlebiger Intermediate“ wurde zunächst durch ein Liebig-Stipendium (Förderung des Nachwuchses in der Hochschullehre) des Fonds der Chemischen Industrie finanziert.
Das Emmy-Noether-Programm ermöglicht besonders herausragenden Nachwuchswissen-schaftlerinnen und -wissenschaftlern, sich durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe für wissenschaftliche Führungsaufgaben zu qualifizieren.
Prof. Dr. Julia Rehbein hat einen Ruf an der Universität Regensburg angenommen. Die Forschungen im Rahmen des Emmy Noether-Programms werden dort fortgesetzt.
Dr. Benjamin Bahr (2013 - 2018)
Discrete Quantum Gravity and Diffeomorphism-invariant Path-Integral Measures
16.09.2013 Dr. Benjamin Bahr erhält den Emmy-Noether-Nachwuchspreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für sein Projekt: Discrete Quantum Gravity and Diffeomorphism-invariant Path-Integral Measures.
Förderzeitraum bis 15.09.2018
Dr. Céline Hadziioannou (2013 - 2019)
Die Quelle der Lovewellen im ozeangenerierten Rauschfeld
2013 Dr. Céline Hadziioannou (FB Erdsystemwissenschaften) erhält den Emmy-Noether-Nachwuchspreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ihr Projekt: Die Quelle der Lovewellen im ozeangenerierten Rauschfeld.