ERC Synergy Grant an der UHH
Synergy Grants können von einer Gruppe von 2-4 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eingeworben werden. Auf diese Weise fördert der Europäische Forschungsrat für jeweils 6 Jahre Projekte herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die interdisziplinäre Synergien für ihre ambitionierte Forschung suchen.
ERC-Grants
Europäischer Forschungsrat (ERC)
Für die Finanzierung von grundlagenorientierter Forschung hat die Europäische Kommission den Europäischen Forschungsrat (ERC) eingerichtet, der bahnbrechende Pionierforschung und Wissenschaftliche Exzellenz bei völliger Themenoffenheit fördert. Quelle
Synergy Grants an der MIN Fakultät
Prof. Dr. Chris Biemann (ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für das Projekt: "CultCryo: The Cultures of the Cryosphere. Infrastructures, Politics and Futures of Artificial Cooling"
Projektbeginn: 2024
Prof. Dr. Chris Biemann (Fachbereich Informatik) erhält zusammen mit Forschenden der TU Darmstadt und den Universitäten Paderborn und Duisburg-Essen, der Australian National University Canberra sowie der Universität Halle und dem Institut für sozialökologische Forschung Frankfurt eine Förderung von 9,9 Millionen Euro durch den ERC Synergy Grant für das Projekt: "Sense Clustering over Time (SCoT)"
Prof. Dr. Arwen Pearson und Dr. Irene Fernandez-Cuesta (ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für das Projekt: "GRAIL: Time-resolved imaging of membrane transporter dynamics under physiological ionic gradients"
Projektbeginn: 2024
Prof. Dr. Arwen Pearson (Fachbereich Physik) erhält zusammen mit Dr. Irene Fernandez-Cuesta eine Förderung von 11 Millionen Euro mit einer Laufzeit von sechs Jahren durch den ERC Synergy Grant für das Projekt: "GRAIL: Time-resolved imaging of membrane transporter dynamics under physiological ionic gradients"
Prof. Dr. Alexander Lichtenstein (ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für das Projekt: "FASTCORR: Ultrafast dynamics of correlated electrons in solids"
Projektbeginn: 2020
Prof. Dr. Alexander Lichtenstein (Fachbereich Physik) erhält zusammen mit Prof. Dr. Olle Eriksson aus Schweden und Prof. Dr. Mikhail Katsnelson aus den Niederlanden eine Förderung von 8 Millionen Euro mit einer Laufzeit von sechs Jahren durch den ERC Synergy Grant für das Projekt: "FASTCORR: Ultrafast dynamics of correlated electrons in solids"
Prof. Dr. Julia Kehr (ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für das Projekt: Plant Mobile RNAs: Function, Transport and Features (PLAMORF)
Projektbeginn: 2019
Prof. Dr. Julia Kehr aus dem Fachbereich Biologie der Universität Hamburg war in diesem Jahr bei der Einwerbung eines ERC Synergy Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) erfolgreich. Im Projekt „Plant Mobile RNAs: Function, Transport and Features“ (PLAMORF) wird Prof. Kehr sechs Jahre lang zusammen mit Dr. Friedrich Kragler vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm und Prof. Dr. Richard Morris vom John Innes Centre in Norwich, Großbritannien, Signalmoleküle in Pflanzen erforschen. Die Förderung hat ein Gesamtvolumen von 6,1 Mio. Euro, davon entfallen 2 Mio. Euro auf die Universität Hamburg
Kürzlich abgelaufene Synergy Grants
Prof. Dr. Andrea Cavalleri (CFEL, ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für europäischen Forschungsverbund „Frontiers in Quantum Materials` Control“
Prof. Dr. Andrea Cavalleri (CFEL) hat gemeinsam mit drei Wissenschaftlern aus Oxford, Genf und Paris einen der ersten elf ERC Synergy Grants für fünf Jahre eingeworben. Von den knapp 10 Mio. Euro entfallen rund 2,7 Mio. Euro auf die Universität Hamburg.
Prof. Dr. Franz Kärtner (CFEL, DESY, UHH - ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für das Projekt: AXSIS Frontiers in Attosecond X-ray Science: Imaging and Spectroscopy
17. Dezember 2013 Prof. Dr. Franz Kärtner (Center for Free-Electron Laser Science CFEL, DESY und Universität Hamburg) und drei weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg, des DESY und der Arizona State University bekommen 14 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat für ihre Forschung.
Chemische und biologische Prozesse, die in trillionstel Sekunden ablaufen, in atomarer Auflösung zu verfolgen und zu verstehen: Das ist das Ziel eines Forschungsprojektes, für das vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg, von DESY und der Arizona State University vom Europäischen Forschungsrat ERC für die kommenden sechs Jahre 14 Millionen Euro erhalten. Damit soll unter anderem eine neue Forschungsanlage bei DESY entstehen.
Mit einem sogenannten ERC Synergy Grant unterstützt der Forschungsrat das Vorhaben „Frontiers in Attosecond X-ray Science: Imaging and Spectroscopy“ (AXSIS) von Prof. Dr. Franz Kärtner (Center for Free-Electron Laser Science CFEL, DESY und Universität Hamburg), Prof. Dr. Henry Chapman (CFEL, DESY und Universität Hamburg), Dr. Ralph Aßmann (DESY) und Prof. Dr. Petra Fromme (Arizona State University).
Es ist bereits die zweite Einwerbung eines Synergy Grants unter Beteiligung der Universität Hamburg. Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Mein herzlicher Glückwunsch gilt allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Es ist ein herausragender Erfolg, dass es Hamburger Forscherinnen und Forschern nun bereits zum zweiten Mal gelungen ist, in der Königsklasse des europäischen Forschungsrates erfolgreich zu sein. Der zweite Synergy Grant für Hamburg ist somit auch eine Bestätigung unseres Konzepts, die Zusammenarbeit zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung in Hamburg gezielt zu fördern.“
Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen erklärte anlässlich des Erfolgs: „Dies ist ein großartiges Ergebnis in der Zusammenarbeit von Universität Hamburg und DESY. Ich gratuliere dem Team um Prof. Franz Kärtner, Prof. Petra Fromme, Prof. Henry Chapman und Dr. Ralph Aßmann, das sich unter 449 eingereichten Anträgen durchsetzen konnte. Mit den ERC Grants werden herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, deren Forschung sowohl interdisziplinär als auch multidisziplinär einzigartig und überzeugend ist. Vor dem Hintergrund, dass – seit der Einführung des Instruments 2012 – von 1160 Anträgen insgesamt nur 25 in beiden Ausschreibungsrunden gefördert worden sind, ist die Universität Hamburg mit zwei eingeworbenen Grants die erfolgreichste in Deutschland.“
Der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Dr. Helmut Dosch, gratulierte dem ausgezeichneten Team: „Dieser großartige Erfolg zeigt die einzigartige Expertise, die bei DESY und seinen Partnern vorhanden ist. Gemeinsam können wir Schlüsseltechnologien für die Welt von morgen verwirklichen.“
Um ultraschnelle Prozesse wie mit einer Zeitlupe filmen zu können, entwickeln die vier Forscherinnen und Forscher eine Art Stroboskop mit ultrakurzen Lichtblitzen im Attosekundenbereich. In einer Attosekunde – also einer trillionstel Sekunde – fliegt Licht gerade einmal 0,3 Millionstel Millimeter weit. Die Forscher setzen dabei auf helle, kurzwellige Röntgenstrahlung, denn um atomare Details erkennen zu können, müssen die Lichtimpulse eine sehr kurze Wellenlänge haben. Damit sollen Einblicke in bislang nicht beobachtbare Prozesse der Natur ermöglicht werden. „Die Anlage, die im Rahmen des geförderten Projekts entsteht, wird in einem neuen Forschungskomplex für Beschleunigerforschung bei DESY untergebracht werden“, erklärt Aßmann, der diesen Bereich im Kontext des Helmholtz Accelerator R&D (ARD) Programms leitet. Sie basiert auf einer neuartigen, lasergestützten Teilchenbeschleunigertechnik, die Röntgenstrahlung in sehr viel kürzeren Pulsen aussendet als es bisher machbar ist.
„Die Attosekunden-Kristallographie und -Spektroskopie mit Röntgenstrahlung, die von Chapman und Fromme an der Linear Coherent Light Source in Kalifornien derzeit schon im Femtosekunden-Bereich teilweise erprobt wird, kann ultraschnelle Prozesse nicht nur im Realraum, sondern auch in der Elektronen-Landschaft vollständig beschreiben“, betont Kärtner, Professor für Free-Electron Laser Studies an der Universität Hamburg, DESY-Forschungsgruppenleiter am CFEL und Principal Investigator am Hamburg Center for Ultrafast Imaging (CUI). Diese Technik werde das Verständnis von Struktur und Funktion auf der molekularen und atomaren Ebene revolutionieren und fundamentale Prozesse in Chemie und Biologie enträtseln, etwa die Dynamik der Lichtabsorption, des Elektronentransports und der Proteinstruktur bei der Photosynthese – eines der wichtigsten ungelösten Probleme der Strukturbiologie.
Damit wird die Technik auch für viele weitere Forschungsrichtungen relevant, etwa für das Center for Structural Systems Biology CSSB, das derzeit als Kooperation von acht Institutionen auf dem DESY-Campus entsteht. Mit dem AXSIS-Projekt sind Forschungsgruppen bei DESY, der Mittelschwedischen Universität und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) assoziiert.
Das Center for Free-Electron Laser Science CFEL ist eine Kooperation von DESY, der Universität Hamburg und der Max-Planck-Gesellschaft. Das Hamburg Center for Ultrafast Imaging CUI ist eine Kooperation der Universität Hamburg, von DESY, der Max-Planck-Gesellschaft, dem Europäischen Molekularbiologielaboratorium EMBL und dem Europäischen Röntgenlaser European XFEL.
Weiterführende Links
- Ultrafast Optics and X-Rays Division, CFEL, Prof. Franz Kärtner
- Coherent Imaging Division, CFEL, Prof. Henry Chapman
- Fromme Lab for Biophysical Chemistry, Arizona State University
- Accelerator Research & Development (ARD), DESY, Dr. Ralph Aßmann
Die ERC Synergy Grants wurden 2012 als Förderinstrument für herausragende Forschergruppen eingeführt. Die Projektleiter und ihre Teams sollen einander ergänzende Fertigkeiten, Kenntnisse und Ressourcen auf innovative Weise zusammenführen. Die Förderung kann bis zu 15 Mio. Euro betragen und für eine Laufzeit von bis zu sechs Jahren vergeben werden.
Prof. Dr. Henry Nicholas Chapman (CFEL, DESY, UHH - ERC Synergy Grant)
ERC Synergy Grant für das Projekt: AXSIS Frontiers in Attosecond X-ray Science: Imaging and Spectroscopy
Prof. Dr. Henry Nicholas Chapman (Center for Free-Electron Laser Science CFEL, DESY und Universität Hamburg) und drei weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg, des DESY und der Arizona State University bekommen 14 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat für das Forschungsprojekt 'Frontiers in Attosecond X-ray Science: Imaging and Spectroscopy' für 6 Jahre ab 2014.