und Naturwissenschaften
Calls for TransferWie werden neue Radverkehrsführungen an- und wahrgenommen?
15. Oktober 2021, von Jürgen Oßenbrügge/red.

Foto: UHH/Oßenbrügge
Mit Calls for Transfer (C4T) fördert die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke innovative und transferrelevante Projekte von Forschenden der Hamburger Hochschulen. Am Beispiel Hamburg will ein Projekt des Fachbereichs Erdsystemwissenschaften herausfinden, wie neue Radverkehrsführungen angenommen und von Radfahrenden im Hinblick auf die Sicherheit wahrgenommen werden.
In Deutschland nutzen 44 Prozent der Bevölkerung regelmäßig, täglich oder mehrmals die Woche, das Fahrrad. Jedoch fühlen sich nur 56 Prozent aller Radfahrenden im Straßenverkehr sicher. Da fehlende Sicherheit ein Hauptgrund dafür ist, das Rad im Alltag nicht zu nutzen, werden Städte mehr und mehr fahrradgerecht umgestaltet.
Ziel des Projekts „PraxisPerspektiven:Rad“ vom Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge und Dr. habil. Christoph Haferburg vom Fachbereich Erdsystemwissenschaften ist es, am Beispiel Hamburg herauszufinden, wie neue Radverkehrsführungen angenommen und von Radfahrenden im Hinblick auf die Sicherheit wahrgenommen werden.
Nicht alle Radfahrenden gleich, und die Gegebenheiten ändern sich ebenfalls, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. Beispiele sind unterschiedliche Pendelprofile und HomeOffice, eine starke Zunahme des Radverkehrs insgesamt, sowie eine große Vielfalt an neuartigen Fahrzeugen, von Lastenrädern über E-Bikes bis zu E-Scootern. All diese Nutzerinnen und Nutzer mit ihren Fahrzeugen sind auf Radwegen und Radfahrstreifen unterwegs.
Zusammengenommen führen der Umbau zur Fahrradstadt und die Veränderung der Fahrradmobilität zur Frage, wie sich das Zusammenwirken von Sicherheitsbedürfnissen und baulicher Infrastruktur in der gelebten und räumlich differenzierten Mobilitätspraxis ausdrückt. Dies soll in diesem Projekt in mehreren empirischen Schritten vor Ort erhoben werden.
Calls for Transfer
Aktuell läuft die Ausschreibung der sechsten Förderrunde: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich bis zum 31.10.2021 mit ihren Ideen um eine Projektförderung von bis zu 30.000 Euro (Förderzeitraum 12 Monate) bewerben.
Mit Calls for Transfer (C4T) fördert die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Stadt Hamburg gezielt Projekte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hamburger Hochschulen, die nicht nur durch ihre Innovationshöhe überzeugen, sondern insbesondere durch ihren transferrelevanten Ansatz. Das Förderprogramm C4T unterstützt zum Beispiel Machbarkeitsstudien für neue Start-Ups, die Weiterentwicklung zukunftsorientier Erfindungen oder innovative Forschungsvorhaben an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Neben neuen Patenten, Unternehmenskooperationen und Ausgründungen fördert C4T auch soziokulturelle Projekte und künstlerische Ausstellungen.