und Naturwissenschaften
Neue Forschungsgruppe mit Beteiligung des Fachbereichs Biologie
3. Juli 2020, von MIN-Dekanat

Foto: UHH/MIN/Neumann
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine neue Forschungsgruppe bewilligt, die erforschen wird, wie die Kommunikation zwischen Wirtspflanzen und ihren Mikroben abläuft. Co-Sprecherin ist Prof. Dr. Julia Kehr vom Fachbereich Biologie.
Die Forschungsgruppe „Kommunikation in der Wirtspflanzen-Mikroben-Interaktion durch exRNA: ein systemanalytischer Ansatz zur Erforschung der molekularen Mechanismen und der agronomischen Anwendung“ befindet sich an der Schnittstelle zwischen Agrarwissenschaften und Biologie. Insgesamt wollen die Forscherinnen und Forscher verstehen, wie die Kommunikation zwischen Wirtspflanzen und ihren interagierenden Mikroben abläuft. Sprecher der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel von der Universität Gießen.
Ein Teilprojekt der Forschungsgruppe wird von Co-Sprecherin Prof. Dr. Julia Kehr geleitet und beschäftigt sich mit vaskulären Welkekrankheiten. Dabei besiedeln Krankheitserreger, zu denen Pilze und Bakterien gehören, die wasserführenden Xylemgefäße der Pflanze. In der Folge kommt es zu einer Beeinträchtigung der Wasserversorgung, Verwelkung und schließlich zum Absterben der Pflanzen. „Bis heute ist über die molekularen Prozesse dieser Pflanzenkrankheit und die Wirtsabwehrreaktionen wenig bekannt“, sagt Prof. Dr. Julia Kehr. „Das liegt vor allem daran, dass sich die Krankheitserreger im Inneren ihrer Wirtspflanzen ausbreiten und dadurch nicht leicht zugänglich sind.“ Diese Prozesse sollen nun in dem Teilprojekt untersucht werden, an Raps (Brassica napus) und dem Pflanzenpathogen Verticillium longisporum, der Rapswelke.
„Zusammen mit den Erkenntnissen aus den anderen Projekten des Konsortiums streben wir an, neue Wege zu finden, um die Pflanzenresistenz zu steigern,“ so Kehr. Langfristig könnten die gewonnenen Erkenntnisse über die Mechanismen von Pflanzenkrankheiten und der pflanzlichen Immunität dabei helfen, neue Strategien zur Minderung des chemischen Pflanzenschutzes und zur Ertragssicherung von wichtigen Kulturpflanzen zu entwickeln.
Mit der neuen Forschungsgruppe wird der universitäre Forschungsschwerpunkt Infektionsforschung gestärkt.
Forschungsgruppen
Eine Forschungsgruppe (FOR) ist ein enges Arbeitsbündnis aus mehreren herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die gemeinsam eine Forschungsaufgabe über einen Zeitraum von bis zu Jahren bearbeiten. Eine Forschungsgruppe hat typischerweise eine einstellige Anzahl von Teilprojekten, in denen an der übergeordneten Forschungsaufgabe gearbeitet wird. Die Forschungsgruppen werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.