Hamburger Lehrpreise für 2022 und 2023 vergebenEhrung für Andrea Thorn, Mathias Fischer und Johannes Weidinger

12. Juli 2023, von MIN-Dekanat

Foto: Michael Zapf/BWFGB

Die 41 Lehrpreisträgerinnen und Lehrpreisträger der Hamburger Hochschulen 2022 und 2023 (Dr. Andresa Thorn erste Reihe 7te v. l.; Prof. Dr. Mathias Fischer zweite Reihe 5ter v. r.; Johannes Weidinger hintere Reihe 3ter v. l.).

Am 7. Juli wurde der Hamburger Lehrpreis für die Jahre 2022 und 2023 vergeben. Preisträger der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften für das vergangene Jahr waren Prof. Dr. Mathias Fischer vom Fachbereich Informatik und Johannes Weidinger vom Fachbereich Erdsystemwissenschaften, welche das Preisgeld zu gleichen Teilen bekommen. Dr. Andrea Thorn aus dem Fachbereich Physik erhielt den Lehrpreis für das Jahr 2023.

Mit der Ehrung würdigt die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) seit 15 Jahren herausragende und innovative Lehrleistungen an den Hamburger Hochschulen mit einem Preisgeld von 10.000 Euro. Da für das Jahr 2022 noch keine Preisverleihung stattgefunden hat, wurden am 7. Juli im Rahmen eines Senatsempfangs im Hamburger Rathaus die Lehrpreise sowohl für das vergangene als auch das aktuelle Jahr vergeben.

Dr. Andrea Thorn erhielt den Lehrpreis für Ihre Lehrveranstaltung „Anthropogene Unfälle in der Physik“, in welcher die Ursachen, die Abläufe und naturwissenschaftlichen Hintergründe von menschengemachten Unfällen und Katastrophen behandelt werden. Das Modul verbindet interdisziplinär physikalische Grundlagen und wissenschaftliche Recherche mit ethischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten. Dr. Thorn setzte dabei stark auf das Engagement der Studierenden, die die Inhalte mitgestalteten und dabei lernten, Unfälle kritisch zu bewerten und zu analysieren – und auch, wie Katastrophen verhindert werden können. Die Teilnehmenden der Vorlesung äußerten sich in ihrem Feedback enthusiastisch über den Kurs und lobten unter anderem die Diskussionen. Die Jury begründete ihre Nominierung damit, dass „Andrea Thorn in ihrer Lehrveranstaltung ein gänzlich neues Konzept erarbeitet und umgesetzt hat, das Interdisziplinarität und Fachlichkeit sehr innovativ verbindet.“ Trotzdem gelänge es Andrea Thorn dabei, die notwendige wissenschaftliche Tiefe zu erreichen und moderne Lehrmethoden wie z.B. Inverted Classroom und Peer-to-Peer-Formate zu verwenden.

Prof. Dr. Mathias Fischer hat in seiner Vorlesung „Rechnernetze“ im Bachelorstudiengang Informatik aus Sicht der Jury ein sehr gelungenes hybrides Lehrkonzept durchgeführt, in welchem auch Lernmaterialien mithilfe von digitalen Werkzeugen bereitgestellt wurden. Insgesamt schaffe er es, dass sich sowohl persönlich Anwesende als auch online zugeschaltete Studierende in gleichem, hohem Maße angesprochen, eingebunden und betreut fühlten. „Die Perfektion der Umsetzung eines hybriden Lehrformats in Verbindung mit einer ausgeprägten Feedback-Kultur, deutlichen Elementen einer gemeinsamen Gestaltung der Lehrveranstaltung durch den Lehrenden und die teilnehmenden Studierenden sowie einem starken Theorie-Praxis-Bezug haben die Jury überzeugt, sodass eine herausragende Qualität der nominierten Lehrveranstaltung festgestellt werden kann“, heißt es in dem Nominierungsschreiben.  

Johannes Weidinger vom Fachbereich Erdsystemwissenschaften wurde für die Lehrveranstaltung „R für Fortgeschrittene - Statistische Analysen in der Klimageographie“ im Masterstudiengang Geographie nominiert, die vor allem damit hervorstach, dass das in einem ehemaligen Lehrlaborprojekt entwickelte und nun öffentlich zugängliche RLab erfolgreich eingesetzt wurde. Bei dem RLab handelt es sich um ein umfangreiches digitales Handbuch mit eigenständig durchführbaren Übungen. Dieses wird kontinuierlich weiterentwickelt und von den Studierenden sowohl zur Vorbereitung als auch während des Kurses genutzt. „Diese gelungene Integration der Vermittlung von Fachmethoden und statistischen/Analyse-Methoden haben die Jury überzeugt“, heißt es im Nominierungsschreiben. Darüber hinaus zeichnete sich Herrn Weidingers Lehre durch Verlässlichkeit, Transparenz und Selbstreflexion aus. Es gelänge ihm, ein „angenehmes und rücksichtsvolles Miteinander“ zu leben, dass sich ausgesprochen förderlich auf den Lernprozess auswirkt.