Ask a Prof: Wir wollen’s wissen! 2022

Heinz Otto, Lehrer und Ansprechpartner für Mathematik am Lise-Meitner-Gymnasium, hat Prof. Dr. Armin Iske mit dem Vortrag „Wie werden Maschinen intelligent?“ gebucht.

Herr Otto, weshalb haben Sie sich für den Vortrag entschieden?

Heinz Otto: Ich finde das Format ausgesprochen toll. Auch vor zwei Jahren hatte ich einen Vortrag, der super war. Am liebsten hätte ich diesen für insgesamt sechs Gruppen gebucht. Wegen des Infektionsschutzes war es aber leider nicht möglich, verschiedene Kohorten zusammen zu bringen. Ich finde, dass die tatsächliche wissenschaftliche Forschung viel zu wenig Berührungspunkte mit der Schule hat. Wenn es sie gibt, ist es mir zu organisatorisch und häufig zu wenig inhaltlich. Das empfinde ich als besondere Stärke dieses Programms, da der Schwerpunkt auf der (stark reduzierten und vereinfachten) Darstellung von Forschung liegt. Da ich an meiner Schule Ansprechpartner für Mathematik bin, kommen für mich nur Mathematikveranstaltungen in Frage, obwohl mich andere durchaus auch interessieren würden. Ich glaube, dass jedes der angebotenen Mathematikthemen sehr interessant und lohnenswert ist. Das Thema, wie Maschinen lernen, scheint mir aber am aktuellsten, und für die Schülerinnen und Schüler am interessantesten.

Was haben die Schülerinnen und Schüler aus Ihrer Sicht aus dem Vortrag mitgenommen?

Die Schülerinnen und Schüler konnten sehen, wie aus einer ganz einfachen Idee mit der Anwendung von Mathematik großartiges Neues entstehen kann und dass die genialsten Ideen manchmal ganz einfach sind. Das Besondere daran war, dass die Grundidee prinzipiell schon Siebtklässler und Siebtklässlerinnen verstehen konnten. So toll wurde das Prinzip dargestellt.

Würden Sie im nächsten Jahr wieder mitmachen? 

Wenn es möglich ist, werde ich wieder einen Mathematiker buchen und diese tollen Vorträge möglichst vielen interessierten Schülerinnen und Schülern anbieten.

Prof. Dr. Astrid Müller (Didaktik der deutschen Sprache und Literatur) sowie Prof. Dr. Mirjam Steffensky (Didaktik der Chemie) der Fakultät für Erziehungswissenschaft haben für die Vortragenden in diesem Jahr ein Peer-to-Peer-Coaching angeboten, das sie auf die Situation “Schule“ didaktisch vorbereiten sollte.  

Frau Müller, Sie haben in diesem Jahr ein Peer-to-Peer-Coaching angeboten. Hatten Sie ein bestimmtes Ziel, das Sie mit dem Coaching erreichen wollen?

In erster Linie ging es meiner Chemiedidaktik-Kollegin Mirjam Steffensky und mir darum, den Vortragenden didaktisch-methodische Anregungen dafür zu geben, wie sie mit ihrem Vortrag das Interesse der Schülerinnen und Schüler an den komplexen Themen und Forschungsfragen wecken können und wie sie die Komplexität ihrer Forschungsgegenstände im Hinblick auf die Lerngruppen reduzieren können, um gut mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen zu können.

Wie war der Austausch mit den Vortragenden?

Der Austausch war für uns und hoffentlich auch für die Vortragenden sehr anregend. Einige hatten schon Erfahrungen mit diesem Format und konnten aus ihren (sehr positiven) Erfahrungen berichten, andere stellten in der Gruppe vor, welche Einstiege und Fragen sie geplant haben, um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu erreichen, zu erhalten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wir hatten den Eindruck, dass sich alle Vortragenden sehr intensiv auf die besonderen Herausforderungen dieses Formats vorbereitet hatten.

Haben Sie etwas aus dem Coaching für sich mitgenommen?

Uns hat sehr beeindruckt, wie vielfältig und interessant die Themen sind, die unsere Kolleginnen und Kollegen in den Hamburger Schulen vorstellen wollten. Schon die Titel und Ankündigungstexte haben uns neugierig gemacht, sodass wir bei einigen Veranstaltungen gern dabei gewesen wären.

„Licht macht Sachen!“ war der Vortrag von Prof. Dr. Markus Drescher vom Fachbereich Physik in diesem Jahr. Was ist Licht eigentlich? Kann man Licht fotografieren? Und könnte ein Laserschwert funktionieren? Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern hat der in seinem Vortrag die vielen besonderen Eigenschaften von Licht 'unter die Lupe' genommen.

Herr Drescher, warum haben Sie sich entschieden, bei „Wir wollen’s wissen!“ mitzumachen?

Der Fachbereich Physik hat ein natürliches Interesse daran, die Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe für das Fach zu interessieren. Das Format scheint dafür sehr geeignet zu sein.

„Licht macht Sachen“ war Ihr Vortrag – warum haben Sie dieses Thema für die Schülerinnen und Schüler gewählt?

Licht/Optik ist Gegenstand des Unterrichts in der Oberstufe. In Hamburg wird auch intensiv mit Licht geforscht, so dass ich den Schülerinnen und Schülern ein paar weitergehende Aspekte von Licht vermitteln konnte. Darüber hinaus hat Licht auch viele Anwendungen in der Industrie und Medizin, so dass sich die gesellschaftliche Relevanz gut verdeutlichen lässt.

Gab es bei dem Vortrag an den Schulen besondere Herausforderungen für Sie?

Nein, die Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern war sehr einfach. Es kamen immer interessante Frage-Antwort Situationen (in beide Richtungen) zustande.

Was haben Sie aus der Woche für sich persönlich mitgenommen?

Der Bedarf an den Schulen an solchen Formaten ist sehr groß. Die Lehrkräfte für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in der Oberstufe nehmen das Angebot gerne wahr, zumal es für sie sehr einfach ist, eine Doppelstunde Physik mit einem „Wir wollen’s wissen!“-Vortrag zu ersetzen. Ich erwarte, dass bei einer Wiederholung im nächsten Jahr wieder ähnliches Interesse bestehen wird.