und Naturwissenschaften
Preisträgerinnen der Beate Naroska Senior und Junior Gastprofessuren 2020 stehen fest
13. Mai 2020, von MIN-Dekanat

Foto: Gavela privat, Studioline Photography
Die ersten Beate Naroska Gastprofessuren des Exzellenzclusters Quantum Universe gehen an die Physikerinnen Prof. Dr. Belén Gavela (Universidad Autónoma de Madrid) und Dr. Kasia Rejzner (University of York). Die Wissenschaftlerinnen erhalten die Auszeichnung für ihre herausragende Forschung in der theoretischen Teilchenphysik und in der mathematischen Physik sowie für ihr Engagement in der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen.
Die Beate Naroska Senior Gastprofessur geht an die theoretische Teilchenphysikerin Prof. Dr. Belén Gavela. Sie ist die erste Frau, die eine feste Stelle am CERN in der Abteilung für Theoretische Physik innehatte. In ihrem Heimatland Spanien ist sie die erste ordentliche Professorin für Theoretische Physik. Seit 1996 lehrt und forscht sie an der Universidad Autónoma de Madrid (UAM) und hat eine Vielzahl erfolgreicher Nachwuchswissenschaftlerinnen begleitet. Mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Exzellenzcluster Quantum Universe arbeitet sie bereits in der Axion-Forschung zusammen.
Prof. Dr. Belén Gavela: „Es ist eine große Ehre und eine spannende Perspektive, mit den Hamburger Nachwuchsforschenden, Kolleginnen und Kollegen sowie Freundinnen und Freunden zusammen zu arbeiten. Mir macht die Arbeit mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs sehr viel Spaß. Die Nachwuchsforschenden sind sich meist nicht bewusst, in welchem Ausmaß ihre ,naiven' Fragen innovative Forschungsansätze hervorbringen. Ich hoffe sehr, dass mein Besuch dazu beitragen wird, junge Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen. Deutschland unternimmt entschiedene Maßnahmen in dieser Richtung. Diese Bemühungen scheinen sehr vielversprechend zu sein und können zu einem Vorbild für andere Länder werden. Ich freue mich sehr über die Chance, dazu beizutragen.”
Dr. Kasia Rejzner (University of York) erhält die Beate Naroska Junior Gastprofessur. Seit 2013 ist sie Dozentin am Institut für Mathematik der University of York. 2011 hat sie an der Universität Hamburg ihre Promotion bei Prof. Dr. Klaus Fredenhagen (II. Institut für Theoretische Physik, im Ruhestand) mit Auszeichnung bestanden. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der mathematischen Quantenfeldtheorie.
Dr. Kasia Rejzner: „Ich schätze die Atmosphäre an der Universität Hamburg und am DESY, wo Physikerinnen und Physiker sowie Mathematikerinnen und Mathematiker gemeinsam zu grundlegenden Problemen der Quantenphysik und der Gravitation forschen. Ich freue mich darauf, von neuen Entwicklungen in der Kosmologie und in der Gravitationswellenphysik zu hören, denn beide Bereiche eröffnen einen vielversprechenden Blick auf die Quantengravitation, die eines meiner Hauptforschungsgebiete ist. Ich hoffe auf spannende und produktive Diskussionen über diese und viele andere Themen mit den Mitgliedern des Exzellenzclusters, insbesondere mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs."
Ob und wann die beiden Wissenschaftlerinnen in den nächsten Monaten für einen Forschungsaufenthalt nach Hamburg kommen können, ist derzeit aufgrund der geltenden Reisebeschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus noch offen.
Der Exzellenzcluster Quantum Universe hat Ende 2019 zum ersten Mal die Beate Naroska Gastprofessur ausgeschrieben. Mit der Gastprofessur wird die wissenschaftliche Exzellenz von internationalen Wissenschaftlerinnen gewürdigt und ihr besonderes Engagement zur Förderung des weiblichen Nachwuchses in clusternahen Forschungsfeldern ausgezeichnet. Quantum Universe verleiht mit jedem Jahrgang je eine Senior und Junior Gastprofessur, dotiert mit 7.500 bzw. 5.000 Euro.
Infobox zu Beate Naroska
Die Teilchenphysikerin Beate Naroska (1943-2008) war von 1989 bis 2008 Professorin an der Universität Hamburg. Während dieser Zeit gehörte sie zu den leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des H1-Experiments am HERA-Ring des DESY. Als Professorin war sie Mentorin für viele Studierende und junge Forschende. Beate Naroska studierte Physik in Göttingen und Hamburg und promovierte nach ihrem Diplom bei Martin Teucher an der Universität Hamburg. Von 1971-1978 war sie am CERN und forschte dort zur Proton-Proton-Streuung und zur Entwicklung von Drahtkammern.