und Naturwissenschaften
Mikroskopie-Einrichtungen des CSSB erhalten Fördergelder für den sicheren Betrieb während der Corona-Pandemie
12. Mai 2020, von MIN-Dekanat

Foto: CSSB/Melissa Prass
Das Coronavirus, das weltweit über dreieinhalb Millionen Menschen infiziert hat, stellt Gesellschaften rund um den Globus vor Herausforderungen. Auch wissenschaftliche Einrichtungen müssen sich strukturell anpassen. Um die Einführung neuer Ausbildungs- und Sicherheitsverfahren zu erleichtern hat das CSSB nun Mittel aus dem "Was zählt!“-Fonds für Lehre und Lernen der Claussen-Simon-Stiftung erhalten.
Die zur Reduzierung der Ausbreitung des Coronavirus notwendigen sozialen Abstandsmaßnahmen stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Centre for Structural Systems Biology (CSSB) vor einige logistische Herausforderungen. Während sich die Einrichtungsleiter darauf vorbereiten, ihre Dienste für neue Covid-19-Projekte zur Verfügung zu stellen, müssen sie nicht nur klären, wie die Benutzerinnen und Benutzer der Räumlichkeiten unterstützt werden können, sondern auch, wie sie verschiedene Wege zur Schulung neuer Benutzerinnen und Benutzer finden können. Die von der Universität Hamburg betriebenen Einrichtungen für fortgeschrittene Licht- und Fluoreszenzmikroskopie (ALFM) und Elektronen-Kryo-Mikroskopie (Kryo-EM) des CSSB haben nun einen Mittel aus dem "Was zählt!“-Fonds für Lehre und Lernen der Claussen-Simon-Stiftung erhalten, um die Einführung neuer Ausbildungs- und Sicherheitsverfahren zu erleichtern.
Normalerweise erhalten alle neuen Benutzerinnen und Benutzer der Mikroskopie-Einrichtungen am CSSB eine oder mehrere Schulungen zu den Geräten. "Bisher wurde dies in Sitzungen für kleine Gruppen von Studierenden direkt an den Mikroskopen durchgeführt", erklärt Roland Thünauer, Leiter der ALFM-Einrichtung. „Dies ist natürlich in Zukunft keine Option mehr. Um den Kontakt während künftiger Schulungen zu minimieren, haben die Leitenden der Einrichtung, Roland Thünauer und Carolin Seuring, eine Lösung entwickelt, die eine Fernsteuerungssoftware und eine Webkamera kombiniert, die beide durch den neuen Zuschuss finanziert werden. „Diese Lösung ermöglicht es Benutzerinnen und Benutzern, das Einrichtungspersonal am Mikroskop zu beobachten, während sie oder er über einen Computer auf das Mikroskop zugreift", erklärt Seuring, "haben die Benutzerin oder der Benutzer mehr Erfahrungen gesammelt, werden die Rollen ausgetauscht, und sie bekommen die Möglichkeit, das Mikroskop mit Fernunterstützung durch unser Personal zu bedienen und zu steuern".
Obwohl diese Maßnahmen den größten Teil des persönlichen Kontakts ersetzen werden, der normalerweise an den Mikroskopen stattfinden würde, wird nicht ganz auf persönliche Unterstützung verzichtet werden können. Nutzen die Einrichtung zwei Personen gleichzeitig, müssen diese persönliche Schutzausrüstung tragen. Ein Teil der Fördergelder wird daher für die Anschaffung von Atemschutzmasken, Einweg-Laborkitteln und Schutzbrillen für das Personal sowie die Benutzerinnen und Benutzer der Einrichtung verwendet werden.
"Wir sind zuversichtlich, dass der von uns aufgestellte Plan die Sicherheit des Personals und der Benutzer gewährleistet", erklärt Thünauer. Die zwölf Lichtmikroskope in der ALFM-Einrichtung werden zusammen mit den fünf Mikroskopen in der Kryo-EM-Einrichtung vorrangig den Benutzerinnen und Benutzern zur Verfügung stehen, die an Covid-19-bezogenen Projekten arbeiten - aber auch für andere Projekte zur Verfügung stehen, sobald die Einrichtungen wieder den Forschungsbetrieb aufnehmen. "Wir freuen uns darauf, das CSSB und die Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in ihren Bemühungen zu unterstützen, die molekularen Mechanismen von SARS-CoV-2 zu verstehen", bekräftigt Seuring.
Text: CSSB