und Naturwissenschaften
Kooperation zu Künstlicher Intelligenz mit chinesischen UniversitätenTransregionaler Sonderforschungsbereich geht erfolgreich in die zweite Förderperiode
27. November 2019, von MIN-Dekanat
Foto: UHH/Erik Strahl
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die weitere Förderung für den deutsch-chinesischen Transregionalen Sonderforschungsbereich „Crossmodales Lernen: Adaptivität, Prädiktion und Interaktion“ beschlossen. Das Projekt untersucht die Grundlagen des menschlichen Lernens und nutzt die gewonnenen Erkenntnisse für die Verbesserung von künstlichen, intelligenten Systemen (KI). Der Transregionale Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 169) wird von der Universität Hamburg durch Prof. Dr. Jianwei Zhang und Prof. Dr. Stefan Wermter aus dem Fachbereich Informatik koordiniert.
Egal ob Menschen lernen zu laufen, zu sprechen oder zu schreiben - es müssen dabei komplexe Wahrnehmungen, wie zum Beispiel Hören, Sehen und Fühlen, verarbeitet und im Gehirn zusammengeführt werden. Dieses sogenannte crossmodale Lernen ist entscheidend für das menschliche Weltverständnis. Daher ist das langfristige Ziel des Transregionalen Sonderforschungsbereichs, die neuronalen, kognitiven und informatischen Grundlagen des crossmodalen Lernens beim Menschen zu verstehen und diese auf künstliche, intelligente Systeme zu übertragen. Dafür untersuchen Forschende der Psychologie und der Neurowissenschaften die zugrundeliegenden Prinzipien des menschlichen Gehirns und entwickeln zusammen mit Forschenden der Informatik neuartige KI-Algorithmen.
An dem interdisziplinären und internationalen Forschungsverbund sind außer der Universität Hamburg folgende Einrichtungen beteiligt: das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die drei chinesischen Universitäten Tsinghua, Beijing Normal und Peking Universität sowie das Psychologische Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Neben der Förderung durch die DFG wird das Forschungsvorhaben von der Natural Science Foundation of China (NSFC) unterstützt.
Sonderforschungsbereiche und Transregionale Sonderforschungsbereiche
Sonderforschungsbereiche (SFB) sind Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fächerübergreifend zusammenarbeiten. Die SFB dienen der Schwerpunkt- und Strukturbildung. Sie sind auf bis zu zwölf Jahre angelegt und bestehen aus mehreren Teilprojekten. Sie ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Transregionale Sonderforschungsbereiche sind eine neuere Variante der klassischen SFB. Sie werden von zwei oder drei Hochschulen gemeinsam beantragt und getragen. Da mehrere Hochschulen ihre vorhandenen Kräfte und Ressourcen auf ein Thema konzentrieren, ermöglichen sie eine enge Kooperation zwischen den beteiligten Einrichtungen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern profitieren von der Zusammenarbeit in einem übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramm, jenseits der Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Fakultäten und Hochschulen.