und Naturwissenschaften
Biologie, Chemie und MathematikDrei neue Graduiertenkollegs
11. November 2019, von MIN-Dekanat

Foto: DFG
Die Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der Universität Hamburg war erneut mit Anträgen für die Förderung von Graduiertenkollegs (GRK) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich: Drei neue GRKs werden an den Fachbereichen Biologie, Chemie sowie Mathematik starten.
Im Graduiertenkolleg „Biota-mediated effects on Carbon cycling in Estuaries“ (BiCEst) untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachbereichs Biologie am Beispiel der Elbe den Einfluss verschiedener Lebewesen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen auf den Kohlenstoffkreislauf von Ästuaren. Ästuare sind Mündungsbereiche großer Flüsse ins Meer, die einen wichtigen Bestandteil des marinen und globalen Kohlenstoffzyklus darstellen. Allerdings gehören sie auch zu den am stärksten bedrohten Systemen. Gründe dafür sind die globale Erwärmung und der damit einhergehende Anstieg des Meeresspiegels, eine erhöhte Nährstoffbelastung sowie Veränderungen in der Land- und Wassernutzung. Die Bedeutung von Lebewesen und ihrer Wechselwirkungen für Prozesse des Kohlenstoffkreislaufs werden in den kommenden Jahren von den Forschungsteams im Elbe-Ästuar analysiert, um Auswirkungen des globalen Wandels auf den Kohlenstoffkreislauf zu erfassen. Ein verbessertes Verständnis dieser Vorgänge soll helfen, die Effekte von Lebewesen auf den Kohlenstoff-Kreislauf besser in Erdsystemmodellen abbilden zu können. Sprecher des Graduiertenkollegs BiCEst ist Prof. Dr. Kai Jensen vom Fachbereich Biologie.
Das Graduiertenkolleg „Hybridstrukturen auf der Nanometerskala: Chemische Konzepte zur Herstellung heterogener Nanostrukturen mit anisotropen Materialeigenschaften“ (NANOHYBRID) ist am Fachbereich Chemie angesiedelt. Hier wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch theoretische Modellierung, chemische Synthese und physikalische Untersuchung nanoskopische Hybridsysteme mit speziellen Materialeigenschaften erzeugen - also Materialien, die aus Bausteinen der Größe eines milliardstel Millimeters zusammengesetzt sind. Diese Materialien sind seit einigen Jahrzehnten Gegenstand intensiver Forschung, doch erst in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass neben der Größe der Nanostrukturen auch deren Form für die Materialeigenschaften von Bedeutung ist. Im Rahmen von NANOHYBRID wollen die Forscherinnen und Forscher neuartige chemische Konzepte zur Herstellung, Verknüpfung und Analyse derartiger Nanostrukturen entwickeln. Sprecher des neuen Graduiertenkollegs NANOHYBRID ist Prof. Dr. Alf Mews vom Fachbereich Chemie.
Das gemeinsam mit der Technischen Universität Hamburg (TUHH) beantragte Graduiertenkolleg „Modeling, Simulation and Optimization of Fluid Dynamic Applications“ verfolgt das Ziel, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den mathematischen Disziplinen Modellierung, Simulation und Optimierung ganzheitlich und anwendungsorientiert auszubilden. Die Ausbildung und Forschung folgt dabei dem Leitmotiv „Mathematik treibt Anwendungen — Anwendungen inspirieren Mathematik“. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden relevante Fragestellungen aus den Anwendungsbereichen Klimaforschung und Meteorologie, Flugzeug- und Schiffbau sowie Medizin adressieren. Das Graduiertenkolleg wird in das Lothar Collatz Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen eingebettet. Sprecher ist Prof. Dr. Armin Iske vom Fachbereich Mathematik der UHH, stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr.-Ing. Thomas Rung vom Institut für Fluiddynamik und Schiffstheorie der TUHH.
Graduiertenkollegs
Graduiertenkollegs sind Hochschuleinrichtungen mit einem thematisch fokussierten interdisziplinären Forschungsprogramm auf internationalem Niveau. Ziel ist die Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern. Graduiertenkollegs werden von der DFG für maximal neun Jahre gefördert.