und Naturwissenschaften
Understanding Written Artefacts
8. Oktober 2018, von MIN-Dekanat

Foto: pixabay
Schreiben ist eine der wichtigsten Kulturtechniken, welche Gesellschaften auf der ganzen Welt geprägt hat. In den letzten drei Jahrzehnten hat das wissenschaftliche Interesse an Schriftartefakten erheblich zugenommen. Die Materialwissenschaften stellen dabei Methoden zur Verfügung, mit deren Hilfe die biologischen und chemischen Identitäten als auch die physikalischen Eigenschaften von Schriftartefakten festgestellt werden können.
Woraus bestehen Manuskripte? Das ist eine der Fragen, die im Rahmen von „Artefact Profiling“ beforscht wird. Um diese Frage zu beantworten, muss eine Brücke zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften und der Technik geschlagen. Dabei steht bei dieser interdisziplinären Zusammenarbeit auf Seiten der Materialwissenschaften die Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden, aber auch die Entwicklung neuer Ansätze für die in field Analyse im Fokus.
Bisher wurden die Schriftstücke vor allem mikroskopisch analysiert, um generelle Rückschlüsse auf das Material ziehen zu können. Die von uns angewendeten Analysemethoden wurden bislang nur vereinzelt auf Manuskripte angewendet. So können DNA-Analysen beispielweise entziffern, aus welcher Palmenart genau ein Schriftstück hergestellt wurde. Mit Hilfe von hochentwickelten Lasersystemen können Elementprofile erstellt oder mittels Computertomographie tönerne Umschläge durchleuchtet werden. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Analysen oder die Entnahme der Analyten nicht- oder mindestens minimalinvasiv erfolgt, dass also die Schriftstücke nicht zerstört werden. Es wird auch immer wichtiger, Analysen direkt vor Ort durchführen zu können. Dafür sind mobile Instrumente als auch transportfähige Laborlösungen erforderlich.
Artefact Profiling ist eins von fünf Forschungsfeldern, die im Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts: Material, Interaction and Transmission in Manuscript Cultures“ bearbeitet werden.
Artefact Profiling ist dabei eine Kooperation der Universität Hamburg (Fakultät für Geisteswissenschaften, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften) mit der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und dem Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY. Sprecher von Artefact Profiling ist Prof. Dr. Markus Fischer, Hamburg School of Food Science – Institut für Lebensmittelchemie am Fachbereich Chemie.
Nähere Informationen unter:http://artefact-profiling.org