und Naturwissenschaften
Landesforschungsförderung
6. Januar 2017, von MIN-Dekanat

Foto: Nicolas Böyer / Senatskanzlei
In der zweiten Runde der Landesforschungsförderung hat die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung insgesamt elf neue Forschungsvorhaben bewilligt, acht davon an der Universität Hamburg, wovon wiederum zwei Projekte mit Sprecherschaften an der MIN-Fakultät angesiedelt sind. Jedes Projekt erhält eine Förderung von maximal 1,75 Millionen Euro.
Ziel der Landesforschungsförderung ist es, die Forschungs-Schwerpunkte an den staatlichen Hamburger Hochschulen und ihren Kooperationspartnern zusätzlich zu ihrer Grundfinanzierung zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen, erfolgreich Bundesmittel oder EU-Mittel einzuwerben.
Hybride – Chancen und Herausforderungen von neuen genomischen Kombinationen
Im Forschungsverbund „Hybride – Chancen und Herausforderungen von neuen genomischen Kombinationen“ bündeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg, des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) und des Climate Service Center Germany (GERICS) der Helmholtz-Gemeinschaft die Expertise am Standort Hamburg, um wichtige Erkenntnisse zu Hybridisierungen zu erhalten. „Hybride – also Kreuzungen zwischen Arten – kommen in der Natur viel häufiger vor als noch bis vor kurzem angenommen und scheinen eine enorme, aber bisher nur wenig untersuchte Rolle in der Evolution zu spielen“, so Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Arp Schnittger, Sprecher des Verbundes. „Hybride sind oft gebietsfremde Arten, die eine Herausforderung für viele Ökosysteme darstellen. Andererseits werden Hybridisierungseffekte in Züchtungsprogrammen genutzt und bilden eine der wichtigsten Grundlagen unserer Landwirtschaft.“ Vor allem in Zeiten eines globalen Klimawandels und der damit einhergehenden Verschiebungen von Artarealen sei mit einer Zunahme von Hybridisierungsereignissen zu rechnen. Der Forschungsverbund legt die Basis für einen Sonderforschungsbereich (SFB), der die Merkmale und Muster von Hybridisierungen weiterführend untersuchen soll.
Sprecher: Prof. Dr. Arp Schnittger
Information Governance Technologies: Ethics, Policies, Architecture
Der sachgerechte Umgang mit Daten in der digitalen Gesellschaft steht im Zentrum des Forschungsverbundes „Information Governance Technologies: Ethics, Policies, Architecture“. „In der digitalen Gesellschaft werden durch neue Technologien zunehmend in allen Lebensbereichen sensible Daten gewonnen, die zunehmend wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Prozesse beeinflussen“, so der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Tilo Böhmann, Sprecher des Forschungsverbundes. Das Forscher-Team geht der Frage nach, wie Informationsverarbeitung durch neuartige technische Mechanismen (wieder) transparent und steuerbar für Individuen und Institutionen gemacht werden kann. Hierzu wird ein neues interdisziplinäres und hochschulübergreifendes Forschungsfeld in Hamburg eingerichtet, das in einem ersten Schritt Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Informatik, Rechtswissenschaften und Ethik der Universität Hamburg, der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung zusammenführt.
Sprecher: Prof. Dr. Tilo Böhmann
Zur Pressemitteilung der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung