und Naturwissenschaften
Forschungsmittel zur NachwuchsförderungUniversität Hamburg erhält Forschungsmittel für fünf Netzwerke zur Nachwuchsförderung
23. Mai 2016, von MIN-Dekanat

Foto: Europa.eu
Erfolg für die Universität Hamburg: Forscherinnen und Forscher haben fünf neue „Innovative Training Networks“ (ITN) des Marie Curie-Programms der Europäischen Union (EU) eingeworben. Eines der ITNs steht unter der Federführung der Universität Hamburg, an vier weiteren ist sie als Partner beteiligt.
Die EU fördert die Projekte mit insgesamt rund 19,5 Millionen Euro, die Laufzeit beträgt jeweils vier Jahre. Bei den internationalen Netzwerken handelt es sich um Projekte aus den Bereichen Management im Gesundheitswesen, Physikalische Chemie, Informatik, Laserphysik sowie Politikwissenschaft. „Ich gratuliere zu diesem großen Erfolg. Die Projekte der Natur- und Sozialwissenschaften spiegeln das breite Forschungsspektrum der Universität Hamburg wider“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen. „Mit der Förderung setzt die Universität Hamburg ihre erfolgreiche Einwerbung von EU-Geldern fort, um ihre Position in der deutschen Forschungslandschaft weiter auszubauen.“
Informatik: SOCRATES
Die Kommunikation mit Servicerobotern in der Pflege steht im Fokus des Projekts „SOCRATES“ (SOcial Cognitive Robotic Agents in The European Society). Bei der Betreuung älterer Menschen müssen intelligente Serviceroboter nicht nur gesprochene Worte, sondern auch andere Arten der Kommunikation verstehen, etwa Gesten oder Emotionen. Ziel des interdisziplinären Projekts ist es, die Interaktion zwischen älteren Menschen und Robotern einfach und natürlich zu gestalten. Das Netzwerk unter der Leitung der Umeå University in Schweden vereint 15 Partner aus Forschung, Pflege und Robotik und bildet 15 junge Forscherinnen und Forscher im Bereich der Servicerobotik aus. Das Forschungsteam der Universität Hamburg wird von Prof. Dr. Stefan Wermter vom Fachbereich Informatik geleitet und bezieht sich auf das Lernen von Gesichtsausdrücken, Körpergesten und emotionaler Sprache basierend auf neuronalen Computermodellen. Von der Projektförderung von 3,9 Millionen Euro entfallen auf die Universität Hamburg rund eine halbe Million Euro.
Chemie und Physik: 4Photon
Das Projekt „4Photon“ befasst sich mit der technischen Realisierung von Komponenten für Quantencomputer, d. h. Computer, die für spezielle Aufgaben Rechenhöchstleistungen erbringen sollen. Insbesondere die Entwicklung von Halbleiterquantenpunkten für abstimmbare Einzelphotonenquellen steht im Fokus des Projekts. An „4Photon“ beteiligen sich Arbeitsgruppen aus acht Universitäten, darunter die federführende Università degli Studi di Milano Bicocca und die Universität Basel, sowie drei Unternehmen; insgesamt werden 15 Doktorandinnen und
Doktoranden zum Thema forschen. Die Universität Hamburg ist mit zwei Arbeitsgruppen vertreten: Die Gruppe von Prof. Dr. Gabriel Bester soll Möglichkeiten der Erzeugung von verschränkten Photonen sowie die Kurzzeitdynamik von angeregten Zuständen untersuchen. Die Gruppe von Prof. Dr. Wolfgang Hansen soll die von ihr entwickelte Methode zur Herstellung von Halbleiterquantenpunkten mit abstimmbaren Eigenschaften für Anwendungen in der Quantenoptik verfeinern. Der Anteil der Universität Hamburg an der Fördersumme von 3,9 Millionen Euro beträgt rund eine halbe Million Euro.
Laserphysik: OMT
Nano- und mikromechanische Oszillatoren sind wichtige Bestandteile von vielen Geräten, angefangen vom Rasterkraftmikroskop bis hin zu modernen Smartphones. Das Projekt „OMT“ unter Leitung der École polytechnique fédérale de Lausanne hat das Ziel, die Bewegung von nano- und mikromechanische Oszillatoren mit Licht zu koppeln, deren Bewegung mit Licht auszulesen und dabei eine so hohe Ortsauflösung zu erreichen, dass nur noch die Quantenphysik selbst eine natürliche Grenze setzt. Insgesamt vereint das Netzwerk zwölf europäische
Universitäten, darunter die Universität Wien und die Université Pierre et Marie Curie in Paris, sowie sieben industrielle Partner wie IBM Research oder die Bosch Sensortec GmbH. „OMT“ will Forscherinnen und Forscher für die Entwicklung neuer Technologien im Bereich der Optomechanik ausbilden. Die Universität Hamburg erhält dafür 250 000 Euro von der Projekt-Fördersumme von 3,9 Millionen Euro.
ITN
Die „Innovative Training Networks“ (ITN) sind Netzwerke zur Nachwuchsförderung, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bestimmten Themen arbeiten. Die internationalen Netzwerke sollen die Forschungskompetenzen junger Talente fördern und deren Karriereaussichten verbessern. Zudem bieten sie die Möglichkeit, strategisch wichtige Partnerschaften zwischen Forschungseinrichtungen zu knüpfen. Die ITNs sind Teil des Marie Skłodowska Curie-Programms der Europäischen Kommission, die im Rahmen des Programms Horizon 2020 innovative wissenschaftliche Projekte unterstützt.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Jonas Schreyögg
Lehrstuhl für Management im Gesundheitswesen
Tel.: +49 40 42838-8041
E-Mail: jonas.schreyoegg@wiso.uni-hamburg.de
Prof. Dr. Cord Jakobeit
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) / Politikwissenschaft
Tel.: +49 40 42838-3105
E-Mail: cord.jakobeit@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Stefan Wermter
Fachbereich Informatik / Forschungsbereich Wissenstechnologie
https://www2.informatik.uni-hamburg.de/wtm/
E-Mail: wermter@informatik.uni-hamburg.de
Prof. Dr. Gabriel Bester
Institut für Physikalische Chemie
Tel.: +49 40 42838 5893
E-Mail: gabriel.bester@chemie.uni-hamburg.de
Prof. Dr. Wolfgang Hansen
Institut für Nanostruktur- und Festkörperphysik
Tel.: +49 40 42838-3267
E-Mail: hansen@physnet.uni-hamburg.de
Prof. Dr. Roman Schnabel
Institut für Laserphysik und Zentrum für Optische Quantentechnologien
Tel: +49 40 8998-5102
E-Mail: roman.schnabel@physnet.uni-hamburg.de
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