und Naturwissenschaften
Patrick Windpassinger mit dem QIPC Young Investigator Award 2013 ausgezeichnet
19. Mai 2013, von Christine Bergmann
Patrick Windpassinger erhält das QIPC Young Investigator Award 2013 für seine breiten experimentellen Arbeit im Bereich der Quanteninformationsverarbeitung und insbesondere den jüngsten Errungenschaften im Zusammenhang mit der Simulation magnetischer Eigenschaften von Festkörpern mit Hilfe von kalten Atomen in optischen Gittern. Nach Auffassung des Preiskomitees stellen die Arbeiten wegweisende Beiträge im Bereich der Quantensimulation mit ultrakalten Quantengasen dar. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre an einen Wissenschaftler unter 35 Jahren vergeben. Patrick Windpassinger erhält die Ehrung zusammen mit Fernando Brandao und wird auf der Quantum Information Processing and Communication Konferenz (QIPC 2013) die vom 30. Juni bis zum 5. Juli 2013 in Florenz stattfindet überreicht werden.
In einer Reihe von international viel beachteten Arbeiten ist es dem Team um Patrick Windpassinger am Institut für Laserphysik und Zentrum für Optische Quantentechnologien der Universität Hamburg gelungen, mit Hilfe von ultrakalten Atomen in optischen Gittern die magnetischen Eigenschaften von Festkörpern zu simulieren. Der Fokus der Forschung lag dabei auf sogenannten frustrierten Systemen. Deren Eigenschaften können durch Berechnungen auf herkömmlichen Computern nur sehr eingeschränkt verstanden werden. Mit den auf künstlichen Lichtkristallen und ultrakalten Atomen basierende Quantensimulatoren, wie sie in dem Team um Windpassinger verwendet werden, hingegen können solche Systeme nachgestellt und ihre Eigenschaften bestimmt werden. Derartigen Quantensimulationen sind weit über das spezielle Fachgebiet der Quanteninformation hinaus von hohem Interesse. In Zukunft könnten damit zum Beispiel die Eigenschaften von Supraleitern besser verstanden werden und zur Entwicklung von Supraleitern bei Raumtemperatur führen – eine Revolution in der heutigen Energieversorgung.
Patrick Windpassinger studierte an der Technischen Universität München und provomierte am Niels Bohr Institut in Kopenhagen. Ab 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Laserphysik und Zentrum für Optische Quantentechnologien im Fachbereich Physik der Universität Hamburg. Die nun mit dem QIPC Young Investigator Award ausgezeichneten Arbeiten entstanden im Rahmen des SFB 925 „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle von korrelierten Quantensystemen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem von der Joachim Herz Stiftung geförderten Landesexzellenzclusters „Frontiers in Quantum Photon Science“. Zum 1. April 2013 wurde er zum Professor für experimentelle Quantenoptik und Quanteninformation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ernannt.
Links:
Quantum Information Processing and Communication, Young Investigator Award
QIPC 2013