Heisenberg-Programm
Für eine unbefristete Professur berufbare Wissenschaftler:innen mit herausragenden wissenschaftlichen Leistungen werden von der Deutschen Forschungsgesellschaft für maximal 5 Jahre über das Heisenberg-Programm gefördert, um ihnen so die Gelegenheit zu geben ihre wissenschaftliche Reputation mit hochkarätigen Projekten zu steigern und sich auf ihre wissenschaftliche Leitungsposition vorzubereiten.
Heisenberg-Programme der MIN Fakultät
Dr. Henning Tidow (Start 2023)
Strukturelle und dynamische Studien von biomedizinisch relevanten integralen Membranproteinen
Dr. Henning Tidow untersucht im Rahmen der Heisenberg-Stelle verschiedene IMPs wie etwa Eisen- und Lipidtransporter. Langfristiges Ziel ist es u.a., neuartige Medikamente, insbesondere Antibiotika, zu entwickeln. Mithilfe integrativer zeitaufgelöster Strukturbiologie wird er die Struktur sowie Konformationsänderungen von IMPs in ihrer Membranumgebung untersuchen.
Dr. Nicolaas Glock (Start 2021)
Erforschung winziger Klimaarchive
„Ich interessiere mich vor allem für jene Foraminiferen-Arten, die Nitrat atmen und Phosphat anreichern können“, sagt Glock, der an der Universität Hamburg im Rahmen einer Heisenberg-Stelle für die nächsten fünf Jahre forscht. Sowohl Nitrat als auch Phosphat sind wichtige Nährstoffe auf der Erde; Phosphat ist beispielsweise ein Hauptbestandteil von Düngemitteln, weshalb die Phosphatreserven der Erde auch schwinden. „Über die Fossilien der nitratatmenden Foraminiferen möchte ich herausfinden, wie die Nitratkonzentration im Pazifik in den vergangenen 20.000 Jahren war. Bei den phosphatspeichernden Foraminiferen interessiert mich mehr die Gegenwart: Ich will analysieren, welche Rolle die Foraminiferen in diesem Nährstoffkreislauf spielen.“
Prof. Dr. Tobias Lenz (Start 2021)
Evolutionary Genetics in Infection and Immunity
Prof. Dr. Tobias Lenz widmet seine Heisenberg-Professur hochaktuellen Forschungsarbeiten zur Koevolution zwischen Wirten und ihren Parasiten als einer der wichtigsten Treiber für die Evolution genetischer Diversität. Der Forschungsfokus liegt auf Analysierungen auf genomischer Ebene der evolutionären Dynamik von Wirt-Parasit-Assoziationen und deren immungenetischer Adaptionen in natürlichen Populationen.
Zu den Forschungsthemen gehören die Genetik und Genomik der Wirt-Parasit-Koevolution, evolutionäre Wechselwirkungen, die die individuelle Antigenpräsentation beeinflussen, und die evolutionäre Dynamik des T-Zell-Repertoires unter natürlichen und experimentellen Bedingungen.
Prof. Dr. Ina Meier (Start 2020)
Mycorrhizal Control of Biogeochemical Cycles in Forests: The Influence of Tree Diversity and Scale
Prof. Dr. Ina Meier untersucht in ihrer Heisenberg-Professur die Interaktion zwischen Waldbäumen und Boden-Mikroorganismen. Hierbei geht es insbesondere um Wechselwirkungen mit sich ändernden klimatischen Bedingungen, wie die zunehmende atmosphärische CO2- und N-Ablagerung, die zunehmende Gefahr von sommerlichen Dürren und Hitzewellen, sowie den Verlust der biologischen Vielfalt. Diese kritischen Komponenten des globalen Wandels können sich auf die Stärke der C-Senken und den Nährstoff- und Wasserkreislauf von Wäldern in gemäßigten Zonen auswirken.
Kürzlich abgelaufene Heisenberg-Programme
Prof. Dr. Christian Beer (2018 - 2023)
Prof. Dr. Christian Beer nutzt seine Heisenberg-Professur für Dynamik von Bodenprozessen, um am Kohlenstoffkreislauf terrestrischer Ökosysteme zu forschen.
Hierbei beschäftigt er sich insbesondere mit den Wechselwirkungen zwischen Land und Atmosphäre, Rückkopplungsprozessen und Energieflüssen der sibirischen Permafrostböden.
Zum letztgenannten Thema ist er Erstautor einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports mit dem Titel „Protection of Permafrost Soils from Thawing by Increasing Herbivore Density“ (Schutz der Permafrostböden vor dem Auftauen durch Erhöhung der Pflanzenfresser-Dichte).
Prof. Dr. Jochen Liske (Start 2018)
Prof. Dr. Jochen Liske erhält für sein Projekt Struktur- und Galaxienentwicklung mit WAVES seit 2018 eine Heisenberg-Förderung.