Career fair in Bahrenfeld
Wie geht es weiter nach der Promotion? – Karrieremesse in Bahrenfeld
Die nächste Karrieremesse findet am 4.-5. November 2021 statt. Weitere Informationen werden hier und in Geventis veröffentlicht.
Wissenschaft, Industrie oder Wissenschaftsmanagement? Zum ersten Mal widmete sich eine zweitägige Karrieremesse für Promovierende der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) der Universität Hamburg unterschiedlichen Karrierewegen nach der Doktorarbeit. Die 60 Teilnehmenden lernten 16 Vertreterinnen und Vertreter von Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen kennen. Neben Vorträgen und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Aus der Industrie in die Wissenschaft und vice versa“ diskutierten sie ihre wichtigsten Fragen in Kleingruppen und individuellen Gesprächen. Diese Veranstaltung wurde durch eine Kooperation der Graduiertenschulen Center for Ultrafast Imaging (CUI), International Max Planck Research School on Earth System Modelling (IMPRS-ESM), International Max Planck Research School for Ultrafast Imaging & Structural Dynamics (IMPRS-UFAST), der MIN Graduiertenschule, PIER Helmholtz Graduate School und School of Integrated Climate System Sciences (SICSS) in den Räumlichkeiten des Deutsches Elektronen-Synchrotron in Bahrenfeld organisiert.
Dr. Antje Wegner vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung zeigte uns, dass eine außeruniversitäre Karriere nach der Promotion eher die Norm denn eine Ausnahme ist. In den naturwissenschaftlichen Fächern üben weniger als die Hälfte der Promovierten nach zwei Jahren noch eine wissenschaftliche Tätigkeit aus. Allerdings riet Frau Wegner den Teilnehmern besonders bei der ersten Anstellung genau hinzuschauen, da die Nachteile einer unterqualifizierten Tätigkeit trotz darauffolgender Wechsel noch lange zu spüren sei.
Dr. Oliver Dilly berichtete aus seinem Berufsleben beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Projektträger, wo er die abwechslungsreiche Aufgabe hat zwischen Forschung und Politik bezüglich der Förderung von zukünftigen wissenschaftlichen Projekten zu beraten und vermitteln. Als Wissenschaftler hatte er weltweite Delegationsreisen und Verhandlungen begleitet und kann nun auch ausserhalb der Universität seine wissenschaftliche Neugier weiter stillen. Allerdings wurde auch hier erst nach drei Jahren eine Festanstellung gewährt, was einige in Staunen versetze.
Frau Prof. Daniela Domeisen war eigens aus der Schweiz angereist um von ihrem internationalen Lebenslauf mit Wechseln zwischen sechs Ländern und drei Forschungsfelder zu berichten. Sie wechselte als Postdoc zu einem Londoner Börsenunternehmen, wo sie ihre Erfahrung mit Wettervorhersagen erfolgreich einsetzen konnte. Nach vielen unbefristeten Arbeitsverträgen als Postdoc konnte Frau Domeisen eine Assistenzprofessur in Zürich gewinnen und setzt dort ihre Expertise aus den sich ergänzenden Forschungsfeldern wie Vorhersagen, Modellierung und Theorie ein.
Weitere Referenten zeigten in Kleingruppengesprächen verschiedenste Wege in die Wirtschaft, Wissenschaftsförderung und Verwaltung sowie Karrieren in der Forschung auf. Die Teilnehmer erhielten einzigartigen Einblick in den Arbeitsalltag der Dozenten sowie konkrete Tipps wie man das Unternehmen am besten kontaktiert, was erfahrungsgemäß bei einem Familienunternehmen unterschiedlich zu einem öffentlichen oder Dax-notierten Firmen sein kann.
In der abschließenden Podiumsdiskussion berichteten JunProf. Dr. Thorsten Uphues von der Universität Hamburg, Dr. Michael Wegmann vom Forschungszentrum Borstel, Prof. Dr. Julia Gebert von der Delft Universität, Dr. Stephan Brandt vom Bundesministerium für Gesundheit sowie Dr. Steffi Beckhaus, selbstständige Trainerin und Coach, von ihrer Leidenschaft für die Forschung, die sie immer wieder aufs Neue motivierte. Die Career Days endeten am zweiten Tag mit Workshops zu verschiedenen Themen rund um Karriere in und außerhalb der Wissenschaft.